Wissenswertes
Das Leben der Bienen ist vielfältiger als man denkt. Der Imker versteht zusammen lebende und arbeitende einzelne Bienen als einen grossen Gesamtorganismus, den sogenannten "Bien".
Honig = Honig?
Nein, unsere Bienen machen Ihr Ding. Selbst von einem Volk schmeckt der Honig jeden Jahrgangs anders (...gut). Unsere Bienen wissen schon was zu tun ist. Er muss im Bienenvolk ausreifen. Wir achten auf einen Wassergehalt von max. 18%. Nach der Ernte wird nichts hinzugefügt oder entfernt.
Woraus besteht Honig eigentlich ?
Je nach Sorte, Tracht und Ursprungsort ist der Honig immer etwas anders! Im wesentlichen besteht er aus Frucht- und Traubenzucker (Fructose und Glucose) und etwas weniger als 1/5 aus Wasser. Dazu kommen noch ca. 3-4 Prozent wertvolle Aminosäuren, Eiweiße und Mineralstoffe. Das macht den Honig zu einem wertvollen Naturprodukt. Ob ein Honig fest oder flüssig ist oder bleibt, hängt im Wesentlichen von den Anteilen der Fructose und Glukose ab. Der Honig unserer Region wird unbehandelt über kurz oder lang fest. Nur Honige mit einem hohen Fructoseanteil bleiben immer flüssig (z.B. reiner Akazienhonig). In unseren Mischtrachten ist das so gut wie nicht machbar! Wie Ihr Honig wieder flüssig bekommt, findet ihr in unseren Tipps!
Frühtracht / Sommertracht / Sortenhonig ? Was ist das ?
Als Tracht bezeichnet man das Angebot der Pflanzen an die Bienen an Pollen und Nektar. Pflanzen präsentieren dabei Ihre süsse Verlockung zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Wir ernten in der Regel zweimal im Jahr. Die Frühtracht meist im Mai und die Spättracht dann im Juli - August. Danach brauchen die Bienen alles selbst für den Winter. Die Trachten richten sich nach der Region und sind oft sehr spezifisch. In der Frühtracht findet sich bei uns oft Löwenzahn, Raps, Obstblüte und ggf. Ahorn, die Sommertracht wird hier oft von der Linde dominiert, es findet sich hier aber auch z.B. Waldtracht, Edelkastanie und diverse andere Blühpflanzen. Insofern haben wir immer spannende Mischtrachten. Als Sortenhonig (z.B. Lindenhonig), darf nur Honig bezeichnet werden, der mindesten 60% Lindenateil hat! Das muss in speziellen Laboreinrichtungen nachgewiesen werden.
Königinnenzucht: 3-5-8 und die Königin ist gemacht...
Bilden der Brutvölker
Im Frühling haben wir die Brutvölker gebildet. Dabei dienen unsere Altvölker als Spender der Pflegebienen. Im Bild seht Ihr die Bewertung einer Brutwabe eines Altvolkes
Umlarven
9 Tage später haben wir die zukünftigen Königinnen aus einem besonders geeigneten Bienenvolk als junge Larve entnommen und in das Zuchtvolk eingesetzt. Jetzt warten wir gespannt, ob das Zuchtvolk unsere Vorschläge für gut befindet und diese zu Königinnen aufzieht
Verschulen
Nochmals 9 Tage später, konnten wir sehen, welche unserer angebotenen Bienenlarven für die Arbeiterinnen würdig waren, eine Königin zu werden. Da es im Volk nur eine Königin geben kann, werden die zukünftigen Königinnen "verschult", d.h. mit einem Käfig voreinander geschützt
Jungvolk
Die Junköniginnen sind geschlüpft. Jetzt bekommt jede Ihr eigenes kleines Volk und kann auf Hochzeitsflug gehen. Das passiert nur einmal in Ihrem Leben. Sie paart sich mit bis zu 30 Drohen innerhalb 20 Minuten. Vögel, Wetter und Verflug sind ein Risiko. Wir drücken die Daumen!
Jungkönigin
Unsrer jungen Königinnen aus diesem Jahr sind fast alle wieder erfolgreich vom Hochzeitsflug zurückgekehrt. Nun sind sie bereits in Ihren Völkern und widmen sich von nun an der Winterbienengeneration um im neuen Jahr kräftige Völker bilden zu können.
Was ist ein Schwarm
Der Bienenschwarm ist die natürliche Art der Honigbienen sich zu vermehren. Dazu zieht ein Teil des Volkes mit der alten Königin oder auch einer neuen Prinzessin aus. Die Schwarmzeit beginnt im Frühling und endet meist um die Sommersonnenwende. Der Schwarm sucht ein neues zu Hause. Vor einem Schwarm muss niemand Angst haben. Die Bienen sind in der Regel sehr friedlich und lassen sich zeitweise nieder (siehe Bild). Haltet etwas Abstand und informiert z.B. euren regionalen Imker, er wird gerne helfen. Der Bien ist ohne unsere Hilfe nicht in der Lage langfristig alleine zu überleben. Alles in allem ein tolles Naturschauspiel.
Die Jahreszeiten und der Bien
Frühjahr
Der Bien startet durch und bereitet sich auf die anstehende Tracht vor. Dazu legt die Königin viel Brut an. Drohnen finden sich wieder im Volk und die Schwarmzeit steht an.
Sommer
Die Bienen waren fleissig und arbeiten den Nektar in Honig um. Unermüdlich fliegen sie aus und nutzen die Tracht um Vorräte für den Winter und das Überleben des Volks anzulegen.
Herbst
Der Bien bereitet sich auf den nahenden Winter vor, die Tracht ist vorbei. Es findet die Drohnenschlacht statt und das Volk zieht die Winterbienen gross.
Winter
Unter 10°C fliegen die Bienen nicht aus. Sie bilden eine Winterkugel im Bienenstock und halten das Zentrum um die Königin warm. Dabei zehren sie von den Vorräten.
1,2,3 und 4
Hier seht Ihr am Model die Entwicklung einer Biene vom Ei zur fertigen Biene...beginnend links 1) Ei in der Wabe 2) Larve 3) Puppe und 4) fertige Biene
Welche Bienenwesen gibt es im Bienenvolk ?
Die Arbeiterin
Die Arbeiterinnen stellen die überwiegende Mehrheit im Bienenstock dar. Sie sind die kleinsten Bienen im Volk. Sie haben, je nach Alter unterschiedliche Aufgaben. Waben reinigen, Ammentätigkeit, Honigproduktion, Wachdienst und als Flugbiene Pollen und Nektar sammeln. Arbeiterinnen werden im Sommer bis zu sechs Wochen alt und im Winter bis zu mehreren Monaten. Es gibt Sommer- und Winterbienen.
Die Königin
Pro Volk gibt es nur eine Königin. Um sie besser in mitten der zeitweise bis zu 50.000 Bienen zu erkennen, werden sie oft mit einem Farbpunkt gekennzeichnet. Die Farbe kennzeichnet auch das Geburtsjahr. Sie ist das größte Bienenwesen. Sie kann als einzige befruchtete Eier legen. Ihre Aufgabe ist die Fortpflanzung und der Zusammenhalt des Volkes. Sie ist das einzige Bienenwesen, dass mehrere Jahre alt werden kann. Ihre Nahrung besteht ausschliesslich aus dem Gelée Royal.
Der Drohn
Der Drohn ist die männliche Biene. Seine Aufgabe ist die Begattung der Königin. Als einziges Bienenwesen hat er keinen Stachel. Man erkennt ihn an den sehr grossen Facettenauge und einer Körpergrösse zwischen Arbeiterin und Königin. Er lebt nur von Frühling bis Herbst. Sobald er eine Königin erfolgreich im Flug begattet hat, stirbt er. Bis dahin kann er sich frei zwischen verschiedenen Bienenvölkern bewegen und wird i.d.R. überall eingelassen - bis zum Herbst, denn da geht es ihm in der Drohnenschlacht an den "Kragen!"
Neue invasive Art - Die Vespa velutina
Mittlerweile kommen auch erste Tiere in unserer Region an. Seit der Einschleppung breitet sich die Vespa velutina nun zunehmend auch in Deutschland aus. Sie wird auch asiatische Hornisse genannt und unterscheidet sich deutlich von unserer heimischen, geschützten Vespa crabro, der Hornisse. Soweit bislang bekannt, scheint sie für den Menschen nicht wesentlich gefährlicher zu sein, bedroht aber unsere Biodiversität mit bekannten Folgen. Wir werden uns bemühen in der nächsten Zeit weitere Informationen zusammenzutragen. Sprecht uns bei Fragen gerne an !
Echte Tiere
Diese ersten toten Tiere wurden uns von einem bekannten Imkerkollegen gebracht, so dass wir erstes Anschauungsmaterial haben. Sie stammen aus einem Nest im Saarland. Bislang hatten wir bei uns noch keinen "echten, lebendigen" Kontakt. Wir halten Euch auf dem Laufenden !
Schon gesehen ?
Unsere Logobiene gibt es mit ein oder zwei Punkten ! Doch was steckt dahinter? Ganz einfach! Die Doppelpunkte sind die eigene Marke unserer beiden Kinder. Unsere Jungimker pflegen bereits Ihre eigenen Völker und erzeugen Ihren eigenen Honig mit den gleichen hohen Ansprüchen. Zu erkennen an den zwei Punkten ! Der einfache Punkt ist ein Gemeinschaftswerk der Familie.